U 9 in Speyer

GESCHICHTE

Die Boote U 4 - U 12 wurden am 12.12.1960 bestellt. Als Liefertermin für U 9 wurde der 15.08.1961 festgesetzt. Aufgrund der Stahlkrise wurden die Bauzeiten der einzelnen Boote, veranschlagt waren sechs Monate, immer länger. Der Bau von U 8 dauerte insgesamt 274 Tage. Dies hatte zur Folge, dass der Bau der Boote U 9 - U 12 am 15.05.1963 annulliert wurde. Wie sich aber bald herausstellte, war eine Annullierung aufgrund des bereits gelieferten Stahls der Firma Schoeller-Bleckmann nur unter dem Verlust hoher Steuergelder möglich. Nach diversen Versuchen und Änderungen kam es zu einem neuen Vertragsabschluß, der eine Lieferung der Boote U 9 - U 12 zwischen 31.01.1966 und 02.11.1967 vorsah. Diese Termine wurden aber wiederum um ein Jahr überzogen.

U 9 (NATO-Nr. S188) wurde von den Kieler Howaldtswerken gebaut, am 11.04.1967 im Kieler Tirpitzhafen in Dienst gestellt. Es war Bestandteil des 1. Ubootgeschwaders der Ubootflottille in Kiel. Es gehört zur U-Boot-Klasse 205 verb. und somit zur dritten Generation der deutschen U-Boote. Bis zu seiner Ausmusterung am 03.06.1993 (im Zuge der allgemeinen Verringerung der Militärpotentiale) legte U 9 174.850 Seemeilen zurück, was einer 8-fachen Erdumrundung gleichkommt. U 9 verbrachte dabei 16478 Stunden unter Wasser.

Der Transport des Bootes begann am 10. August 1993 mit einer Fahrt durch die Nordsee. Der Hochseeschlepper Apollo zog U 9 vom Marinearsenal in Wilhelmshaven nach Rotterdam. Wegen der schweren See musste der Verband zweimal umkehren. Aufgrund des 4m Tiefgangs war es U 9 nicht möglich, aus eigener Kraft den Rhein nach Speyer von sich aus zu befahren. Deshalb wurde es in Rotterdam auf einen Ponton (Tiefgang 1,5m) verladen und mit einem Schubverband den Rhein aufwärts bis Speyer transportiert. Von da an kam ein Tieflader mit vier Zugmaschinen zum Einsatz, um das 466 t schwere U-Boot die letzten Kilometer bis zum heutigen Standort, dem Technik-Museum Speyer, zu transportieren. Das Boot hatte seine letzte 1000 Kilometer lange Reise beendet und “ankert” seit dem 20. August 1993 in Speyer.

HEUTIGER STANDORT

Das Unterseeboot U 9 ist seit 1993 im Technik-Museum Speyer ausgestellt.
Adresse und Öffnungszeiten

PHOTOS

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Bug

Bug 2

Seitenansicht

Turm

Heck

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Bugtorpedorohre

Zentrale

WC

E-Schalttafel

Dieselmaschinen

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Transport 1

Transport 2

 

 

 

BESATZUNG

22 Mann:
Kommandant, I. und II. Wachoffizier, Schiffstechnischer Offizier,
E-Meister, Motoren-Meister, Sonar-Meister, Torpedo-Meister, Navigations-Meister (Steuermann),
E-Maat 1+2, Motoren-Maat 1+2, Zentrale-Maat, Elektronik-Maat (ELO) , Funk-Maat 1+2, Navigations-Maat, Sonar-Maat, Koch-Maat (Smut), Torpedo-Maat 1+2 (Torpedomixer), Seemänische Nr. 1

TECHNISCHE DATEN

Typ

205 mod, Einhüllenboot

Vortrieb

Fahrmotor, Kupplung, Welle,
Schraube: 5-flügelig

In Dienst

1967

Wasserverdrängung:

450 t aufgetaucht,
500 t getaucht

Druckkörper: 5 Bereiche

1. Sektion: Fahrmotor
2. Sektion: Dieselmotor
3. Sektion: Zentrale
4. Sektion: Bugraum
5. Sektion: Torpedo-Rohre

Nenntauchtiefe

100 m

Länge

45,73 m

Höhe

9,20 m

Fahrmotor

Doppelanker 1500PS/270 U/h

Breite

4,6 m

Dieselmotor

2x 600 PS

Tiefgang

4,02 m

Generator

2x 405 KW Ladeleistung

Länge Druckkörper

29,87 m

Akkumulatoren

Doppelzellen, 3 Teilbatterien
Kapazität ca. 5.300 Ah

Durchmesser
Druckkörper

4,55 m

Bewaffnung

8 Torpedo-Ablaufrohre auch
für Minen (RI + II)

max. Geschwindigkeit

17 kn getaucht
10 kn aufgetaucht

Ausfahrgeräte

1 Seerohr
1 Stabantenne
1 Radarmast
1 Schnorchel
1 ECM (Radarerfassung)
1 UHF-Antenne

Fahrbereich getaucht

bei 80% Teilentladung (6 kn)
210 sm

Gesamt-Fahrbereich

5 kn: 4177 sm,
11 kn: 1300 sm

Lufterneuerung

Sauerstofflaschen, Atemkalk

Rettungseinrichtung

Rettungsinsel, URK 80, ANA- Anlage

Quellen:

Informationsunterlagen und CD des Technik-Museums Speyer, Eberhard Rössler ”Geschichte des Deutschen U-Bootbau”

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