Kleinst-U-Boot Hecht in Dresden

GESCHICHTE

Als Folge des erfolgreichen Angriffs zweier englischer Kleinst-U-Boote, X 6 und X 7, auf das deutsche Schlachtschiff Tirpitz würden die Erfolgschancen von Kleinst-U-Booten bei der deutschen Marine neu beurteilt. Als Ergebnis wurde ein Entwurf mit der Typenbezeichnung XXVII A (Hecht) ausgearbeitet, welcher Haftminen an ankernde Schiffe anbringen sollte. Das Boot war rein für Unterwasserfahrten ausgelegt und wurde von größeren Einheiten bis kurz vor den Bestimmungsort gebracht. Aus diesem Grund wurden auch auf Tauchzellen verzichtet und der Untertrieb durch Fluten der Regelzellen erzielt. Die reine Unterwasserfahrt führte natürlich zu einem sehr kleinen Aktionsradius und man war der Meinung, dass ein Kreiselkompass mit Umformer zur Navigation genügen würde.
Nachdem das Boot fertig war, wurde von Seiten der Seekriegleitung die Bewaffnung mit Torpedos gewünscht, um in Küstennähe auch gegen fahrende Überwassereinheiten operieren zu können. Aufgrund der geringen Größe des Boots war nur die Bestückung mit einem Torpedo ohne Untertrieb möglich. Dies bedeutete, dass die Boote aufgrund der geringen Reichweite des Torpedos näher an die Ziele heran fahren musste. Der Hecht konnte allerdings nur wahlweise mit einem Torpedo oder mit einem Minenkopf bestückt werden. Bei Torpedoeinsatz wurde der Bereich des Minenkopfes mit Batterien ausgestattet. Damit konnte der Fahrbereich aber nur auf 69 Seemeilen bei 4 Knoten erhöht werden.
Anfang 1944 sprach Dönitz bei Hitler vor und dieser hielt den Einsatz dieses Bootstyps für gut geeignet. Daraufhin wurden mehrere Prototypen gebaut und am 28. März 1944 eine Serie bei der Germania-Werft in Kiel in Auftrag gegeben. Die im Laufe des Krieges gebauten Hechte bekamen die Bezeichnung U 2111-2113 und U 2251-2300 und wurden nur als Übungsboote eingesetzt, da die Manövrier- und Taucheigenschaften schlecht waren.
Ab April 1944 begann man im Amt für Kriegsschiffbau (K-Amt) mit der Weiterentwicklung unter der Typenbezeichnung XXVII B. Dieser sollte einen größeren Fahrbereich durch Aufnahme einer Dieselanlage und eine Bewaffnung mit 2 Torpedos aufweisen. Diese Weiterentwicklung hatte noch starke Ähnlichkeit mit dem Hecht, wies allerdings durch das angebaute Vorschiff bessere Überwassereigenschaften auf.
Parallel zum K-Amt betrieb das Oberkommando der Kriegsmarine (OKM) eigene Planungen zur Weiterentwicklung des Hechts. Das dort entwickelte Kleinst-U-Boot mit der Typenbezeichnung K, welches ebenfalls starke Ähnlichkeit mit dem Hecht hatte, beeinflusste aber stark die oben genannte Weiterentwicklung des Typs XXVII B. Am Ende dieser Entwicklung stand der Typ XXVII B 5, genannt Seehund (siehe hierzu: Seehund in Speyer, Seehund in Wilhelmshaven und Seehund in Dresden).

HEUTIGER STANDORT

Das Kleinst-Uboot Hecht ist im Militärhistorischem Museum der Bundeswehr in Dresden ausgestellt.
Adresse und Öffnungszeiten

PHOTOS

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Seitenansicht

Bug

Bug Seite

Luke

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Heck Seite

Heck

Heck

Heck Torpedo

BESATZUNG

2 Mann

TECHNISCHE DATEN

Typ

XXVII

Gesamt-Fahrbereich

4 kn: 38 sm mit Minenkopf
4 kn: 69 sm mit Batteriekopf

Baujahr

ab 1944

Länge

10,39 m

Fahrmotor

AEG AV 76 Elektromotor
12 PS bei 1300 U/min

Breite

1,70 m

Wasserverdrängung

11,83 t

Bewaffnung

1 aussenliegende Torpedos G7e 53,3 cm unter dem Kiel
1 Mine

Tauchtiefe

50 m

Geschwindigkeit

5,7 kn über Wasser
6,0 kn unter Wasser

Quellen:

Eberhard Rössler ”Geschichte des Deutschen U-Bootbau”, Richard Lakowski ”Deutsche U-Boote geheim”, Hildebrand, Röhr, Steinmetz ”Die deutschen Kriegsschiffe”  

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