U-Boot-Geschütze im II. Weltkrieg

Für meine Seite habe ich lange versucht, etwas über die Daten und die Geschichte der U-Boot-Geschütze im II. Weltkrieg zu finden. Da sich dies nicht als sonderlich einfach erwies, habe ich beschlossen, meine gesammelten Informationen zu veröffentlichen, auch wenn es genau genommen nicht zum Titel meiner Seite passt.

Das Kürzel C ... steht für das Entstehungsjahr.
Das Kürzel U steht für U-Boot-Lafette
Das Kürzel S.K. steht für Schiffkanone (Schnelladekanone)
Das Kürzel M.P.L. steht für Mittelpivotlafette

Über weitere Informationen, Hinweise oder Fotos auch über die U-Boot-Geschütze im Ersten Weltkrieg bin ich dankbar.


2 cm-MG C 30 in einfahrbarer U-Boot-Lafette
Die C 30 war eine 2 cm-MG, mit der die ersten deutschen U-Boote ausgerüstet wurden. Sie wurde auf einem hoch- und herunterfahrenden Lafette montiert.

2 cm-MG C 38 (später: 2 cm-Flak C 38)
Die Weiterentwicklung der C 30 führte zu dieser Waffe mit einer höheren Feuergeschwindigkeit. Da mehr bestellt wurden als aufgrund der Kriegswirren gefertigt werden konnte, waren am Ende des Krieges noch viel C 30 im Einsatz.

2 cm-MG C 38 in Doppellafette LM 44 U
Diese Waffe bestand aus zwei 2 cm-Flak C 38 auf der LM 44 U, wobei LM seit 1943 für die Bezeichnung “Lafette Marine” steht.

2 cm-MG C 35 in Vierlingslafette C 38
Um die bordeigene Flugabwehr zu verstärken, begann man unter der Bezeichnung 2 cm-MG C 35 in Vierlingslafette C 38 mit dem Bau von vier MG´s auf einer Lafette. Mit dieser Waffe wurden unter anderem zahlreiche U-Boote ausgestattet.

2 cm-MG C 38 in Vierlingslafette C 38/43 U
Im Laufe des Krieges wurde die der 2 cm-MG C 38 und die Vierlingslafette C 38 verbessert und unter der Bezeichnung 2 cm-MG C 38 in Vierlingslafette C 38/43 U mit seitlich ausklappbaren Flankenschutzschild produziert und eingesetzt.


3 cm-MK 303
Die MK 303 geht auf die Flugzeugbordkanone MK 101 aus dem Jahre 1935 zurück. Sie sollte als Zwillingswaffe für die Typ XXI U-Boote gebaut werden. Bis zur Fertigstellung der MK 303 sollten die Einheiten mit der 2 cm C 38 bestückt werden. Man spielte auch mit dem Gedanken, sie in einer Vierlingslafette zu bauen, was bis Kriegsende aber nicht realisiert wurde. Wegen der stärker gepanzerten Flugzeuge war die Waffe im Vergleich zu der 2 cm-Flak keine Verbesserung. Erst durch die Einführung der Minen- und Panzergranaten wurde ein besserer Effekt erzielt.

3,7 cm S.K. C 30 U in Ubts.-L. C 39 U
Die Entwicklung dieser Waffe geht auf die 20-ger Jahre zurück. Die halbautomatische Waffe litt allerdings an vielen Schwächen und war den Möglichkeiten der Zeit weit zurück. Sie wurden bald durch die 3,7 cm-Flak M 42 ersetzt.

3,7 cm-Flak M 42 in Ubts.-L. C 39
Diese Waffe wurde in mehreren Ausführungen gebaut. Sie wurde auf einer dreiachsig stabilisierten Mittelpivotlafette aufgesetzt, die Zuführung der Munition erfolgte über einen seitlich angebrachten 8 Schuß-Patronenrahmen. Um das Gewicht zu reduzieren, wurden bei der U-Boot-Variante das Schutzschild in zwei Bereiche aufgeteilt. Sie wurde erstmals im Herbst 1943 auf U-Booten montiert. In ihrer Leistung war diese Waffe mit gut zu bewerten. Das Nachfolgemodell M 43 kam wegen des Kriegsendes nicht mehr bei der Marine zum Einsatz.


8,8 cm S.K. C 30 U in Ubts.-L. C 30 U
Diese Variante der 8,8 cm wurde Mitte der 30-ger Jahre für die ersten Typ VII U-Boote entwickelt und stand auf einer Mittelpivotlafette.

8,8 cm S.K. C 35 U in Ubts.-L. C 35 U
Die Weiterentwicklung der 8,8 cm S.K. C 30 U in Ubts.-L. C 30 U bekam die Bezeichnung 8,8 cm S.K. C 35 in Ubts.-L. C 35. Bei ihr wurde allerdings der Höhenrichtwinkel auf 30 Grad begrenzt und somit fehlte ihr die Luftabwehrfähigkeit.

10,5 cm S.K. C 32 in Ubts.-L. C 32 U
Diese Geschütz spielte anfangs nur eine sekundare Rolle in der Entwicklung, da die volle Energie auf die dreiachsig gelagerte 10,5 cm-S.K. verwendet wurde. Erst als der Krieg es erforderte, schwere Kanone zur Flugabwehr zu benutzen, gewann diese, auf eine Mittelpivotlafette gesetzte Waffe an Bedeutung. Im Gegensatz zur M.P.L C 32 wurde für die U-Boot-Lafette das Gewicht reduziert und der Höhenrichtwinkel verringert. Das Geschütz wurde für die Boote vom Typ I und IX benutzt.

10,5 cm S.K. C 32 in Ubts.-L. C 36 U
Die 10,5 cm bekam bald nachdem sie mit der M.P.L. C 32 U gefertigt wurde einen neue Lafette: Ubts.-L. C 36 U. Dieses Geschütz bekamen jene U-Boote, die nicht bereits mit der 8,8 cm S.K. C 35 U in Ubts.-L. C 35 U ausgestattet waren.


Quellen:
Werner F.G. Stehr und Siegfried Breyer ”Leichte und mittlere Artillerie auf deutschen Kriegsschiffen”
Paul Schmalenbach ”Die Geschichte der Schiffsartillerie”
F.M. von Senger und Etterlin ”Die deutschen Geschütze 1939 - 1945”
Fritz Köhl und Axel Niestle ”Vom Original zum Modell: U-Boottyp VII C”

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